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von Manuel Glüheisen


Ich gehe durch die Gassen,
schlender querfeldein.
Verloren in des Gedankens unergründlichen Strassen.
Humane Zivilisation, wohl nur ein Schein.
Ich sinniere über des Zukunfts Geschehen,
dass diese Wege unter einer verblassten Erinnerung stehen.
Keinen Menschen kenn ich noch,
für mich ist die Strasse nur ein tiefschwarzes Loch.
Ich verbanne, nein verfluche gar dieses verworrene Gebilde,
bitte um gedankliche Milde.
Bitte um Ewigkeit des Moments, wer kennt’ s?
Ich schaue mich um, sehe inhaltlose Gesichter.
Gestalten, die sich nur bewegen,
keiner kann mit mir sprechen, höre nur Gelächter?
Und habe ich auch den tiefsten Schmerz,
gäbe es keine Heilung für mein Herz.
Heilung vollbrächte eine aufliegende Hand,
nur ein nettes Wort, eine liebe Geste auf Erden.
Doch die Straßen bleiben leer, die Gesichter inhaltslos und die dunklen Ecken dunkel.
So geht alles im Nebeneinander- Geschunkel
Unter – und der Weg zum Glück wären simple Gebärden.
Ich bin es, kein Mensch will es sein,
wir sind es alle: einsam und allein,
„seltsam im Nebel zu wandern, seltsam so allein!“

Anmerkung des Autors


Dieses Gedicht hält den selben Gedanken fest, wie er bereits in Herman Hesses Gedicht „Im Nebel“ festgehalten war. Alle Menschen laufen an einem vorbei, aber können nicht mal anhalten, wenn man mal ein betrübtes Gesicht hat. Diese Inspiration kam mir zu einem abendlichen Spaziergang, als die Strassen für mich leer waren und ich über die Zukunft nachdachte, „wenn die Wege nur unter einer verblassten Erinnerung stehen.“ Darauf fiel mir Hermann Hesses Gedicht mit dem Satz „Seltsam im Nebel zu wandern! Seltsam so allein!“ Letztlich verfasste ich dieses Gedankenbild als Text. Der Titel zeugt vom Einfluss durch Herbert Grönemeyers gleichnamigen Hit 2002 aus dem entsprechendem Album, denn der Sinn lässt sich auch auf dieses Gedicht projizieren. „Der Mensch heißt Mensch, weil er lacht, weil er liebt! – Du fehlst!“ Mir fehlt er sehr und ich bin wieder an einem Moment angekommen, wo ich im gemachtem Nest traurig bin!